Albert Jank war lange Jahre in einer Großmetzgerei beschäftigt bis er den Wahnsinn der Mästereien nicht mehr ertragen konnte. Heute macht er sich nicht mehr für ein Gütesiegel stark, sondern für eine Plombe: Gailtaler Speck.
Autor Dirk Vangerow, Fotos ©foodhunter
Der Gailtaler Speck, was macht ihn aus? Der milde Geschmack, die Räucherung bei 20 Grad, die Schweine die ausschließlich aus dem Gailtal kommen, das milde Klima? Wahrscheinlich von allem etwas. Die Tiere werden auf saftigen Wiesen gehalten und finden ein stressloses Ende in der hauseigenen Schlachterei.
Die grüne Plombe zeugt von der Erzeugung aus bäuerlichen Familienbetrieben, die rote von Produktion aus Metzgerbetrieben.
Und Obmann Albert Jank und seine Stellvertreterin Roswitha Essl sorgen dafür das alles mit rechten Dingen zugeht.
Eine Sauerei – deshalb ist es gut zu wissen:
Nicht nur Deutschland propagiert die meist nichtsnutzigen regionalen Güte-Siegeln, auch die Österreicher führen die Verbraucher hinters Licht. Das enge Zusammenspiel von Industrie und Politik hat inzwischen Ausmaße angenommen, die gen Himmel stinken.
So werden (wahrscheinlich nicht nur in Österreich) die Schweine als Ferkel in Gitterboxen auf Schiffe verfrachtet, stehen einige Wochen unbeweglich eingepfercht auf Gitterböden,werden blitzartig gemästet (der Dung geht direkt ins Meer, wie praktisch) um dann zum Schlachten nach Österreich zurückzukommen und ein Regionalsiegel aufgedrückt zu bekommen, schließlich sind sie in Österreich geboren und geschlachtet worden. Die Rede ist vom AMA-Siegel für heimisches Vieh, das dank solcher Praktiken keinen Pfifferling wert ist. Da wir den Pfifferling sehr schätzen ist eben dieser weit wertiger einzustufen.
Dem Verbraucher bleibt nur die Wahl zwischen offiziell genehmigter Sauerei und dem eigenen, gesunden Menschenverstand.