von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat / Reise

Genuss in Fuschl: Oberhinteregger’s Erlebnisbauernhof

Genuss in Fuschl: Oberhinteregger's Erlebnisbauernhof

Ja, was ist er nun, der Simon Klaushofer? Schreiner, Imker, Landwirt, Gartenarchitekt, Käser oder Entertainer für wissbegierige Touristen? Er ist alles in einer Person, was er nicht zuletzt Ehefrau Brigitta zu verdanken hat, die mit immer neuen Wünschen kommt.

„Erst wollt d’Frau an Holzofen, wei’s a Brot backen wollt. Hab ich ihr gleich ein ganzes Backhäusl gebaut“, lacht er verschmitzt. „Dann wollt d’Frau an Kas machen, oiso ham a des a g’macht. Jetzt macht’s an Kurs für Kräuterkunde, Naja, jetzt ham ma an herrlichen Kräutergarten o’pflanzt.“ So ist nach und nach der „Oberhinteregger’s Erlebnisbauernhof“ entstanden. 

Autorin Sabine Ruhland,
Fotos © Foodhunter

 

Das Ziel dieses Bauernhofes: Besuchern die Liebe zu natürlichen Produkten nahezubringen. Seine 10 Milchkühe kennt der Simon mit Namen und hätschelt sie recht, denn schließlich ist ihre Milch die einzige, die auf dem Hof in Käse verwandelt wird. Allerdings nur im Winter, weil der Familienbetrieb ansonsten gar keine Zeit dazu hat.

Weichkäse, Räucherkäse, Chilikäse oder Bärlauchkäse machen die Klaushofers daraus. Mild ist er, fein im Geschmack. Außerdem machen sie einen Frischkäse, der die Wanderer auf der nahegelegenen Alm beglückt. Nur das mit der Buttermilch lassen sie jetzt sein. „D‘ Japaner waren so narrisch nach dem Zeug, dass s’es auf der Alm literweise trunken ham. Des hot g’scheid durchblosen, die vertragen so was ja nicht.“

 

Erlebnisbauernhof, Foto Foodhunter
Käse wird nur im Winter gemacht, verkauft wird immer nur freitags im Hofladen.

 

Bienenvölker die schlecht über den Winter gekommen sind, platziert er samt Bienenstock auf einer Wasserader. „Damit san’s alle wieder was g’worden.“

 

Hinterm Haus hat der gelernte Schreiner ein Bienenhaus gebaut. 30 Völker mit je rund 50.000 Bienen hat er – und ein immenses Wissen. Völker die schlecht über den Winter gekommen sind, platziert er samt Bienenstock auf einer Wasserader. „Damit san’s alle wieder was g’worden“, sagt er. „Denn Bienen sind Strahlensucher.“

Seine Bienenkästen hat er selbst gebaut, auch die Wände mit den Wachswaben fertigt er selbst – aus alten Resten und weil es seit zwei Jahren aufgrund klimatischer Bedingungen nicht so reichhaltig für die Bienen ist, hat er die Wände halbiert.

Die kleinen Wände sind schneller verdecket, es ist weniger Wasser enthalten und der Honig ist ohne Schleudern verkaufsbereit. Aus der Not wurde eine Tugend. Auch in diesem Jahr sieht es schlecht aus für den Honig. Zu lange zu kalt, dann der viele Regen. Simon Klaushofer sieht es mit Stirnrunzeln. Und wenn der Honigverkauf stagniert, dann muss eben was Neues her.

Oberhinteregger, Foto Foodhunter
Das selbst gebaute Bienenhaus. 30 Völker beherbergt es und eine kleine Schleuderkammer.
Oberhinteregger, Foto Foodhunter (1)
Die Jungbienen „fliegen sich warm“, bevor sie endlich losdürfen. Bislang ist die Saison aufgrund des Wetters eher schlecht

 

So hat er einen Kräutergarten angelegt für seine Frau Brigitta, die derzeit gerade den Kurs dazu macht. Über 300 Stunden Büffeln für die Kräuterkenntnisse. Ja, wenn’s was machen die Klaushofers, dann richtig. Auch die Scheune hat Simon ausgebaut, damit die Leute gemütlich sitzen können mitten im Kräuterparadies, durch das bald noch Bäche und Brücken führen werden.

Einen Hofladen nebst Raum für Events gibt es natürlich auch, der hat aber nur freitags offen. Anders wäre es nicht zu stemmen, denn eigens Verkaufspersonal einzustellen, das geht nicht. Es muss ein Familienbetrieb bleiben. Wie sieht’s denn da mit Urlaub aus? Simon Klaushofer lacht. „Ham ma ned. Brauch ma a ned, es is doch herrlich bei uns.“ Was sollen wir sagen, da hat er Recht.

 

Oberhinteregger, Foto Foodhunter (2)
Das Backhäusl. Interessierte Besucher können unter Anleitung von Brigitta ihr eigenes Brot backen – alle Arbeitsschritte vom Mehlmischen bis zum Anschnitt. Danach gibt es ein „Brotbackdiplom“.
Oberhinteregger, Foto Foodhunter
Der neu angelegte Kräutergarten. Bald fließen hier auch noch Bächlein

 

Faistenauer Hofkäserei, Oberhinteregger’s Erlebnisbauernhof
Tiefbrunnaustraße 17 (rund 10 Min Fahrt von Schloss Fuschl aus), 5324 Faistenau
www.faistenauer-hofkaeserei.at

 

 

 

 

 

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