Pasta mit Kaiserling? Da steht Foodhunter vor Freude Kopf.
Hauchdünne Scheiben hobeln wir über die frische Pasta und sofort entfaltet der sanft erwärmte Pilz sein nussiges Aroma. Mehr Gaumenwonne geht nicht und zu recht trägt er seinen Namen Kaiserling oder auch Kaiserpilz. Roh essen? Oberflächlich Versierte mögen da zucken, aber in der Tat : den jungen Kaiserling kann der Magen roh vertragen. Teuer ist er, dafür aber köstlicher als der Steinpilz, sagen Kenner.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©Foodhunter
„Den Kaiserling in Butter und Olivenöl goldbraun anbraten, etwas Salz dazu, am Schluss ein Schuss Mineralwasser. Eine schnell gemachte, raffinierte Pastasauce”, begeistert sich selbst der Pilzfachmann vom Wochenmarkt. Große Mengen kann er nicht liefern. Gerade mal ein kleines Körbchen hat er am heutigen Tag dabei.
Prall und ei-rund sind die Kaiserlinge, weshalb sie in Italien “ovolo” genannt werden. Der weiße Schale lässt sich übrigens abziehen wie Schaumstoff und hat auch eine ähnlich Konsistenz. Der Kaiserling schmeckt derart köstlich, dass er sich roh wunderbar für ein Carpaccio eignet.
Der Kaiserling ist in unseren Gefilden vom Aussterben bedroht und darf er in deutschen Wäldern nicht gesammelt werden. Beste Zeiten ihn zu finden: Sommer bis Herbst, überwiegend in Süd- und Osteuropa sowie Teilen Frankreichs.
Der Kaiserling, übrigens einer der seltensten und teuersten Pilze überhaupt, braucht lichte Wälder und viel Wärme, gedeiht bevorzugt unter alten Eichen, Buchen oder Kastanien. Zu erkennen ist er – einmal aus dem Kokon geschlüpft – an seinem kugelrunden, glatten, orangefarbenen Hut und den gelben Lamellen.
In einem sehr alten Kochbuch ist zu lesen: „In eine Fleischbrühe mit Wein gib ein Bündelchen grünen Korianders. Wenn es zu kochen beginnet, nimmst du das Bündelchen heraus und gibst die Kaiserlinge hinein.“