Pljukanci – was für ein Name, ein Zungenbrecher für eine geliebte traditionelle Pasta-Spezialität auf der istrischen Halbinsel.
Autor Rudolf Danner,
Fotos © foodhunter
Der Teig aus einfachen Zutaten: 1 kg Mehl, 3 Eier, Salz und warmes Wasser. Das Kneten verlangt etwas Übung und Kraft, dann 15 Minuten Erholung für Teig und Pasta Köchin und nun beginnt der technische Teil des Procederes.
Lange, gut daumendicke Teigschlangen werden in kleine halb daumengroße Stücke geschnitten und zwischen den bemehlten Handflächen zu ovalen spitz auslaufenden fingerlangen Nudeln gerollt.
Das Wort Pljukanci bedeutet eigentlich „spucken“, doch ein in die Hände spucken wäre für die bemehlten Handflächen kaum vorteilhaft und für den Gast von Übel.
Nach etwa 10 Minuten im leicht kochenden Wasser sind die Pljukanci bereit und nicht wählerisch für eine kulinarische Ehe mit Partnern unterschiedlichster Herkunft: Fisch, Krustentier, Fleisch oder Gemüse.
Dabei präsentiert sie sich nicht als Beilage, sondern verbindet sich selbstbewusst mit den Zutaten, transportiert deren Geschmacksaromen und begleitet getrüffelte oder gekräuterte Saucen zum Gaumengenuss.
Kochkurs mit Fabiana Mijanovic
In einer typischen Istrischen Landvilla mitten in der Natur mit Pool und offener Küche können interessierte Gäste wohnen und an einem denkwürdigen Kochkurs bei der liebenswerten Konoba Buscina Chefin Fabiana Mijanovic teilnehmen.
Neben der perfekten Pasta-Herstellung wird auch der Lieblingspartner der Pljukanci verarbeitet: Pasticada vom Boscarinrind.
Der Schmorbraten Pasticada, eine typische kroatische Festtagsspeise etwas aufwändig was die vielen Zutaten angeht, aber einfach in der Zubereitung und mit einer Sauce zum „Reinknien“.
PASTICIADA vom BOSKARINRIND
Zutaten
Schulterstück/ Keule vom Boskarinrind für ca.10 Personen
50 g Speck
3 EL Senf
300 g Zwiebel
200 g Petersilienwurzel
200 g Karotten
100 g Knollensellerie
Knoblauchzehen
50g Tomatenmark+ frische Tomaten
Olivenöl
Je 10 Trockenpflaumen und Feigen
2 Äpfel
½ Flasche Rotwein/Terran
½ Liter Brühe
100 ml Weinessig
Kräuter: 2 Lorbeerblätter, Rosmarin- und Thymianzweig
Salz, Pfeffer, Zucker
Zubereitung
Fleisch mit Speck spicken, salzen, pfeffern, mit Senf bestreichen und in die Wein/Essig/Brühe mit den Kräutern über Nacht einlegen
Fleisch trocknen, anbraten, Gemüse dazu mit Tomatenmark angehen lassen, dann aufgießen und ca. 2 Stunden schmoren lassen
Tomaten, Apfel, Feigen, Pflaumen klein geschnitten hinzufügen, ca.1/2 Stunde schmoren.
Schließlich alles pürieren, das Fleisch in Scheiben mit den Pljukanci servieren.
Foodhunter-Tipp
Marija Stimec, eine Köchin aus dem Bilderbuch, kräftige Pastaarme, weiß beschürzt hantiert souverän mit der eisernen Peka Glocke („Cripnja“) am offenen Feuer, rollt routiniert die Pljukanci und beschert ihren berühmten Fritule zum Finale ein flammendes Inferno.
Erlebnisgastronomie in der „Casa Romantica La Parenzana” nahe Buje bei Guido Schwengersbauer, Gastronom und absoluter Istrien Kenner.
Der Name Parenzana steht für die schmalspurige 123.1km lange Eisenbahnstrecke, die ab 1902 33 Orte im Hinterland zwischen Triest und Porec verband, 1935 eingestellt und heute als Touristenattraktion, als Wander- und Radweg mit interessanten Stopps (Künstlerdorf Groznjan, Baredine Höhle) wiederbelebt wurde.