Das Einstein Gourmet St. Gallen behauptet nicht nur in punkto Kulinarik zwei Sterne und 18 Gault Millau Punkte – auch in Sachen Wein offeriert das Haus die feinsten Tropfen bester Lagen, was auch der Leidenschaft des Besitzers für Bordeaux Weine zuzuschreiben ist. Jetzt ist ein neuer Weinkeller erbaut, der dem Haus mehr als gerecht wird.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Sebastian Hernandez-Westpfahl fährt mit uns im Aufzug nach unten. Außer in Begleitung darf niemand den Weinkeller betreten. Das ist gut so, denn derartige Schätze wecken Begehrlichkeit, weshalb zudem jede Flasche zusätzlich mit einem Sicherheitsetikett versehen ist.
Der Weinkeller ist neu, modern, hell und dennoch in der Tradition alter Keller mit Gewölbe-Charakter, einem Boden mit alten Steinen aus Bordeaux, einem exponierten großen Holztisch. Aus Düsen an der Wand strömt kühler Nebel für die ideale Luftfeuchtigkeit von 80-85 °C. In Verbindung mit der Temperatur von 14 Grad geradezu luxuriöse Bedingungen für die edlen Weine. An der Decke lagern Magnums in eigens angefertigten Halterungen aus Stahl und Lederriemen. – Kein Zweifel, hier offenbart sich mehr denn je, dass das Einstein der Designerfamilie Kriemler vom Modelabel Akris gehört.
Bei unserem Besuch ist der Keller noch im Entstehungsmodus. Kisten stapeln sich, Weine die noch ihren endgültigen Bestimmungsort suchen. „Wenn alles fertig ist, werden wir Verkostungen und kleinere Gourmet-Events hier unten abhalten”, sagt Sommelier Sebastian Hernandez-Westpfahl nicht ohne Stolz, denn diesen Weinkeller zu betreuen und mitzugestalten ist eine schöne Aufgabe für den jungen Sommelier, der stets die Balance sucht zwischen Luxusweinen und Neuentdeckungen.
So offerierte er uns zum Menü von Sebastian Zier und Moses Ceylan als Aperitif einen Champagner von Emmanuel Brochet, einem Champagnergut, das gerade mal 6000-9000 Flaschen produziert. Im durch eine Glaswand abgetrennten Raum mit spezieller Klimazone für Weißweine und Champagner zeigt sich das eindrucksvoll. Rechts die Big Player mit besten Jahrgängen und Sondereditionen, links kleiner Winzer wie Ulysse Collin oder Cédric Bouchard und sein ”Roses de Jeanne”. Auch Schweizer dürfen nicht fehlen wie der Winzersekt Adank’s Brut, handgerüttelt aus Fläsch.