Au Pont de l’Ill – La Wantzenau. Hummer und Austern satt.

Der Tipp kommt von einem befreundeten Franzosen. Au Pont de l’Ill in La Wantzenau sei das beste Fischrestaurant rund um Straßburg und auch touristisch nicht so überlaufen.

Autorin Sabine Ruhland
Fotos © foodhunter

Wir kommen an einem sonnigen Donnerstagmittag. Um 12 Uhr ist das Restaurant scheinbar leer, kaum 20 Minuten später kein freier Platz mehr auf der Terrasse zu ergattern. Die Gäste: ausnahmslos Franzosen.

Natürlich hatten wir uns das Ambiente angesichts des Namens sehr romantisch vorgestellt. Das ist es nicht, eine breite Straße verläuft vor dem Haus, von dem Flüsschen Ill ist von der Terrasse aus nichts zu sehen.

An der Wand eingelassen ein Bassin mit lebenden Hummern und Krebsen – ein ungewohnter Anblick, denn in Deutschland ist es Restaurants seit Jahrzehnten verboten, lebende Krustentiere mit zusammengebundenen Scheren in Bassins anzubieten. Doch dieses Restaurant ist genau dafür bekannt und beliebt – für seine ausschweifenden Platten und Etageren voller Krustentiere.

Pont de l’Ill ist ein Schlaraffenland für Liebhaber von gegrillten Jakobsmuscheln, Langusten, Crevetten, Seezungen aber auch Kalbsnieren, Froschschenkel und Schnecken. Dazu Austern aller Art – von fines de claire über Krystale bis Gillardeau und Bélon.

Wir wählen das Menu Honfleur (40 €) mit einer gebundenen Fischsuppe, dazu schöne große krosse Croutons und eine hausgemachte Sauce Rouille. Zum Hauptgericht ein gegrilltes Doradenfilet – auf den Punkt – mit der Besonderheit, dass die Hautseite arosiert, also mit sehr heißem Öl übergossen wurde und sich dadurch die Schuppen aufstellen. Essbar und damit ein ungewöhnlicher Crunch.

Weil das Restaurant für seine Austern berühmt ist, bestellen wir ein halbes Dutzend. – So gut, dass wir ihnen einen eigenen Artikel gewidmet haben. Dazu einen Wein der Region, der hervorragend dazu passt.

Das Dessert – ein Dreierlei von Sorbet – komplettiert das sehr französische Lunch, das wir gerne wiederholen werden.