von foodhunter
Kategorie: Reise / Restaurants

Chère Amie Straßburg – wie ein Liebesbrief für gute Küche

Chère Amie Straßburg - wie ein Liebesbrief für gute Küche

Im Elsass essen gehen – das verbinden die meisten mit nostalgischem Fachwerk, herzhafter Küche und urigem Ambiente. Unser französischer Freund Joël hat uns eine etwas andere Adresse ans Herz gelegt: die Brasserie Chère Amie in der ehemaligen Straßburger Post.

 

Autorin Sabine Ruhland
Fotos © foodhunter

 

Ein spektakulärer 300 qm großer Raum, fünf Meter hohe Decken, eine 12 Meter lange, elliptische Bar, deren textiles Blattwerk wie eine Hommage an die Nostalgie des Briefeschreibens erscheint. Wir kommen mittags um halb zwei, die Brasserie Chère Amie ist bis auf den letzten Platz gefüllt und dennoch ist zu unserer Überraschung nur ein angenehmes Gemurmel zu vernehmen, was den klug platzierten Akustik-Paneelen zu verdanken ist.

In der gläsernen Küche wirkt Alexandre Haudenschild, der schon im La Hache – der ältesten Winstub Straßburgs – mit seinen inspirierenden Interpretationen traditioneller Speisen überzeugte. Auch im Chère Amie setzt er neue Maßstäbe mit modernen Brasserie-Gerichten.

 

Ab halb drei leert sich die Halle – die Franzosen sind wieder zu ihren Arbeitsplätzen geeilt oder genießen den Shoppingnachmittag in der Stadt.
Die gläserne Küche des Chère Amie, der beste Beweis für den Qualitätsanspruch.

 

Wie die meisten Besucher, entscheiden auch wir uns für das „Menu déjeuner” (zwei oder drei Gänge für 21,50 bzw. 28 €, Mo-Fr 12-15 Uhr) und sind einmal mehr begeistert, mit welcher Kreativität und Qualität die Franzosen auch die günstigen Mittagessen belegen.

 

Knuspriger Rosenkohl auf einem lauwarmen Blumenkohlpüree – eine Vorspeise, die begeistert.
Sellerierisotto in perfekt abgeschmeckter Parmesansauce – formidable!

 

Wir genießen als Vorspeise den „Starter des Tages”, Garnelen in Anisschnaps flambiert und überbacken mit einer Art Hollandaise Flan sowie knusprigen Rosenkohl-Taboulé. auf Blumenkohlpüree. Beide Entreees sind gut zubereitet, Alle Komponenten präsentieren ihren Geschmack und verbünden sich als Gericht Da gibt es kein Halten:  mit dem Baguette wird jedem Teller das letzte Tüpfelchen Aroma entlockt. Auch die Hauptgerichte sind überzeugend ein wunderbares Sellerie-Risotto mit perfektem Biss in einer zarten Parmesan-Sauce und die confierte Entenkeule mit weißen Bohnen.

Mit dem feinen Geschmack auf der Zunge und der Wohligkeit des Ortes im Magen, spazieren wir gemütlich weiter durch Straßburg, genießen Shopping in kleinen Geschäften und den Weihnachtsmarkt, der sich über die ganze Stadt verteilt. Da uns das Gedränge rund ums Münster zu groß ist, wählen wir die kleinere Weihnachtsmarkt-Variante an der Pont Saint-Madelaine am Rande der Altstadt am Palais de Rohan.

 

Der Weihnachtsmarkt unterhalb Palais de Rohan – für uns der atmosphärischste Ort und nicht so überlaufen.

 

Chère Amie
5, Av. de la Marseillaise, Straßburg
Täglich ab 12 Uhr, durchgehend warme Küche bis Mitternacht
Günstiges Lunch Mo-Fr: 12-15 Uhr
www.chere-amie.fr

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