„Wie die südfranzösische Riviera!“ Wir sind sprachlos, wie schön uns die Opatja-Riviera empfängt und machen uns entlang der Küstenstraße auf den Weg Richtung Lovran. Kurz vor Lovran biegen wir rechts ab – ca. 7 km geht es die Serpentinenstraße nach Lovranska Draga. Der Abstecher wird reich belohnt, denn das Hotel Drama di Lovrana überzeugt mit Lage, Essen, Service. Der Einstieg unserer kulinarischen Kroatien-Tour könnte kaum besser starten.
Autor Sabine Ruhland
Man spricht deutsch, ein bisschen, wie sie sagen, aber ein bisschen sehr gut, wie wir finden. Savo und Zladko sind der charmante Service, am Herd Hari, ein Italiener. Wir sind die einzigen Gäste an diesem Nachmittag (das Haus hat durchgehend geöffnet,was es uns ermöglicht Lunch und Dinner zugleich zu uns zu nehmen), werden aber mit völliger Freundlichkeit umsorgt. Die Terrasse ist noch nicht voll eingedeckt, die Saison beginnt erst, aber wir haben den Himmel auf Erden. Typische Spezialitäten der Region wollen wir kosten – in Speisen und Wein. Et voilà, das Haus fährt auf.
Schon der Auftakt, der Gruß aus der Küche, der in wunderbares Olivenöl eingelegte Tintenfisch, knackig und frisch, ist ein Hammer. Dazu ein Wein der Region, leicht, Kozlovic aus der Malvasia-Traube. Perfekt.
Es folgt ein Thunfisch-Carpaccio, das, will man meckern, einen Hauch dünner hätte aufgeschnitten werden können, allerdings lässt die Qualität keine Wünsche offen. Kühl und glatt, ein perfektes Gaumenspiel. „Aus unserem Meer“, sagt Savo stolz. Wir sind überrascht, dass es vor Istrien Thunfische gibt, aber auch wir lernen nie aus. Sensationell, denn der zarte Fisch wurde mit einem Wasabi-Soja-Dressing serviert. Es folgen Crevetten auf Schafskäse und knusprigem Baguette-Chip, begleitet von Vongole und ihrem Sud. Sehr fein, ein ideales Essen für sonnige Terrassen!
Es kommen Jakobsmuscheln auf Polenta, die allerdings etwas zäh war, die Jakobsmuschel perfekt und gekrönt von Trüffel. Als Hauptgang ein gegrillter Drachenkopf – frisch aus dem Meer vor der Haustüre. da braucht es nicht mehr als gutes Olivenöl (Empfehlung des Hauses „Mate“, sehr „grün“ und charaktervoll). Der Wein wieder aus der Malvasia-Traube, dieses Mal fruchtiger und sensationell zum Fisch, ein „Bienvenuti“. Ob sich das noch toppen lässt – kaum, denken wir und bekommen einen hausgemachten „out of this world“ Käse- und Apfelkuchen, den wir schlichtweg ratzfatz aufgegessen haben.
Hotel Draga di Lovrana, Lovranska Draga 1, 51415 Lovran. www.dragadilovrana.hr
Gut zu wissen:
Die Opatija-Riviera liegt geografisch an der Ostküste Istriens, wird aber allgemein zur Kvarner Region gezählt. Der Küstenabschnitt reicht von Brsec im Süden bis Volosko, ein ehemaliges Fischerdorf, das heute mit Opatija zusammen gewachsen ist.
Opatija strahlt mit seinen prachtvollen Jugendstil- Villen, großzügigen Parkanlagen und altehrwürdigen Hotels immer noch den Charme der Vergangenheit aus.
Eine schöne Uferstraße führt von Opatija bis zum Hafen in Lovran. Sie werden Buchten sehen, deren Wasser von türkis bis smaragdgrün leuchtet. Selbst der Cote d’Azur ist eine solche Farbenpracht fremd.