Bo La Lot ist Klassiker der vietnamesischen Straßenküche. Dabei wird Rindfleisch in saftig-grüne Betelblätter gewickelt und über Holzkohle gegrillt. Das Fleisch bleibt saftig und nimmt das pfeffrige Aroma der Lot-Blätter an.
Autor Rudolf Danner,
Foto oben fotolia ©enrico113
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[column md=”6″]Etwa 600 Millionen Menschen in Südostasien können nicht irren, wenn sie regelmäßig Betelpfrieme kauen. Wildbetelblätter werden mit gelöschtem Kalk und Gambi (eingedickter Fruchtsaft) bestrichen, mit gehackter Betelnuss gefüllt, mit Gewürzen wie Kardamom, Anis, Minze, Tabak aromatisiert, zu Bissen gewickelt und gekaut. Mit Speichel zusammen bildet sich ein roter Saft vom Farbstoff in der Nuss, der – obwohl wieder ausgespuckt – die Lippen rot und die Zähne auf Dauer schwarz färbt.
Kein Wunder, dass so manchen Betelnuss kauenden Stämmen wegen ihres furchteinflößenden Aussehens Kannibalismus unterstellt wurde. Durch Bewusstseinserweiterung sollen Geist- und Götternähe ermöglicht werden.[/column]
[column md=”6″]Belebend und antibakteriell wirkt die beliebte Volksdroge in jedem Fall, Stress- und Hungergefühl werden abbaut und Schmerzen jeglicher Art gelindert. Die Blätter hemmen Entzündungen, vermindern Juckreiz und beschleunigen den Wundheilungsprozess.
Doch nun zum kulinarischen Highlight: Bundweise (10 Stück/1Euro) werden nur die glänzenden, zarten, jungen, saftig grünen Blätter- herzförmig die weiblichen, oval die männlichen- dieser wilden meterhohen Kletterpflanze auch bei uns im Asienladen verkauft. Der Geschmack ist einmalig: unbeschreiblich würzig, pfeffrig, nussig, bitter und minzig – eine unvergleichliche Kombination verschiedener Aromen. Zusammen mit den Kräutern und der Hackfleischfülle werden die Geschmacksnerven extrem gefordert.[/column]
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Grundrezept Bo La Lot für experimentierfreudige Asienfreunde
- Betelpfefferblätterbündel an den langen Stielen haltend im kochenden Wasser kurz blanchieren, abschrecken, Stiele bis auf kurzen Ansatz abschneiden und die Blätter auf einem Geschirrtuch mit Blattrippen nach oben auslegen. Vergessen sie Räucherstäbchen oder Duftkerzen – ein unvergleichliches Asienaroma schwebt in ihrer Küche!
- Rinderhack würzen: Zitronengras, einige kleinere Betelpfefferblätter, Chilischote, Ingwer, Knoblauch- alles sehr fein hacken- Fischsauce/Nuoc Mam. Füllmasse ist nach Belieben auch mit Hühnerfleisch, Garnelen oder auch gemischt zu empfehlen.
- Füllung auf die Blätter verteilen, vom breiten Stielende aufrollen und den kurzen Blattstielansatz zum Fixieren in die Rolle stecken.
- Die kleinen Päckchen nun ein paar Minuten grillen oder braten und auf einem Kräuter/Salatbukett anrichten.
- Serviertipp: vorher oder nachher auf Holz/Bambus/Zitronengrasspieße aufstecken!