Tomaten mit Mozzarella. Ein klassisches Sommergericht, von allen geliebt, mit feinstem Olivenöl beträufelt und frischem Basilikum garniert, schnell gemacht, gesund, frisch, duftend wie ein Kräutergarten. Doch es gibt eine raffinierte Steigerung dieses Genusses: Burrata, das sahnige Pendant zum Mozzarella, gefertigt aus Kuhmilch, mit einem flüssigen Kern. Zergeht auf der Zunge.
Autor Sabine Ruhland,
Fotos ©Heiderbeck
Auf der Suche nach Haltbarmachung sind unzählige kulinarische Genüsse entstanden. Oftmals mehr aus Zufall als aus Wissen. So auch Burrata pugliese, der sahnige Käse aus Apulien, der in Anfang des 20. Jahrhunderts einer Gegend geboren wurde, die so heiß und flirrend wie fruchtbar und steinig ist, geprägt ist von Kalkböden, gleißend weißem Stein, von genügsamen Olivenbäumen und typischer Mittelmeervegetation.
Das Land der „Kegel“, der Rundhäuser, Trulli. Erfindungsreichtum war gefragt, um Butter hier ohne Kühlschrank haltbar zu machen und so versteckten die Einwohner das kostbare Fett einfach in einer Käsekugel. Im Inneren des Käses hielt sich die Butter frisch und gab zugleich dem Käse seinen Namen, denn Burrata bedeutet übersetzt: gebuttert. Heute ist die Spezialität aus Apulien weltweit begehrt und dank ihrer Frische ein Qualitätsmerkmal der Region, außerhalb Italiens nicht überall zu bekommen. Wahre Kenner essen ihn einfach pur auf einem frischen Ciabattabrot, kross getoastet, beträufelt mit Olivenöl.
Keine Maschine könnte die Herstellung von Hand ersetzen
Burrata Pugliese Murgella ist pure Handwerkskunst. Zuerst wird aus einem Mozzarella-Teigfladen ein Säckchen geformt, das mit einer glücklichen Kombination aus frischer Sahne und weichen Mozzarella-Stückchen gefüllt wird. Anschließend werden die Säckchen verschlossen, in ein kühlendes Bad gelegt und verpackt.
Traditionell wird der Burrata in die Blätter des Liliengewächses Affodil eingeschlagen. Wird er angeschnitten, fließt aus seinem Inneren der zähflüssige Kern heraus. Die Zubereitung mit dem Filata-Verfahren, das auch bei der Herstellung von Mozzarella angewandt wird, dauert eine knappe Woche. Kein Wunder also, dass die Herstellung dieser Köstlichkeit fest in der Hand alteingesessener Familien liegt. So fertigt die Familie Palazzo seit drei Generationen den Burrata pugliese Murgella, der 2010 beim World Cheese Award für seine herausragende Qualität mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Nur beste Milch aus der Murgia, Einfachheit und Frische sind das Erfolgsrezept dieser Käserei.Wir sagen Ihnen, wie er am besten schmeckt:
Der Klassiker: Insalata Burrata Caprese Der verfeinerte Klassiker: Burrata kalt-warm Raffinierter Kick: Pasta oder Pizza mit Burrata Genuss ohne Grenzen; Burrata passt zu vielen Gerichten
Sonnengereifte Tomaten waschen und vierteln oder in Scheiben schneiden und zusammen mit Rucola auf einem Teller anrichten. Dressing aus 4 EL Olivenöl (ein gutes nehmen!), 2 EL Aceto Balsamico, 1 Spritzer Zitronensaft. Meersalz und Pfeffer fertigen. Den Burrata abtropfen lassen, auf die Salatplatte legen und in Tortenstücke schneiden. Alles mit dem Dressing beträufeln und vorsichtig mischen.
Cocktailtomaten halbieren, in Olivenöl schnell braten, Frühlingszwiebeln in hauchdünne Ringe schneiden, ebenfalls kurz heiß werden lassen, alles mit Balsamico ablöschen und würzen – über den kreuzweise eingeschnittenen Burrata geben. Genial. Und so einfach.
Einfach den Burrata mit den Fingern auseinanderzupfen und locker unter die heißen Nudeln, zum Beispiel Spaghetti mit Basilikumpesto, mischen. Dazu noch fein geschnittene Kräuter und ein Schuss Olivenöl, fertig ist ein kulinarisches Gedicht zum Schwärmen!
Auch eine einfache Pizza wird dank Burrata geadelt.
Burrata ist eine sahnige Verfeinerung, die sich zu vielerlei Gerichten eignet. Kombinieren Sie die Käsespezialität zusammen mit Feigen, Thunfisch oder einem zarten Rinderfilet. Verwenden Sie Burrata für Aufläufe (z.B. Aubergine) oder als raffinierten Geschmacksträger für Pilz-Ravioli. Buon appetito!