Wasser, das um den halben Erdball geschippert wird, hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Man denke nur an Svalbardi Wasser (Gletschereis), Pineo (Bergwasser aus den Pyrenäen) oder Finé (japanisches Vulkanwasser). Also waren wir gar nicht begeistert, als wir Maple3 – Ahornwasser aus Canada – zur Probe geschickt bekamen.
Autorin Sabine Ruhland
Fotos © foodhunter
Maple3 ist allerdings kein Wasser im herkömmlichen Sinn, es ist der Saft der Ahornbäume, ihre Energiereserve, die sie im Frühjahr von den Wurzeln bis in die Krone pumpen.
Die Webseite ist blumig und ganz im Stil der neuen Zeit
Im Frühjahr 2009 ging Stéphane auf seinem Land spazieren, klopfte Ahornbäume an und bereitete sich auf die Herstellung von Ahornsirup vor. Erschöpft und dehydriert beschloss er, einen Schluck Saft zu trinken, der aus einem Ahornbaum floss.Als er sich schnell erholte, fragte er sich, warum eine so wundersame Ressource wie Saft noch nie zuvor mit der Welt geteilt worden war. So entstand der weltweit erste Ahornwald, der ausschließlich der Saftproduktion dient.”
Herr Stéphane, der wohl Stéphane Nolet’s heißt und in vierter Generation ein Familienunternehmen zur Produktion von Ahornsirup leitete, taucht nicht mehr auf, es gibt kein Impressum. Es ist davon auszugehen, dass es bei Maple3 um Maple-Amleihemissionen geht, aber das nur am Rande.
Die Website „schreibt vor”, was käufliche Meinungsbilder gerne weitertragen:
Unsere Mission ist es, Menschen zu einem gesunden Lebensstil zu inspirieren und durch die Einführung einer intelligenteren Flüssigkeitszufuhr auf natürliche und nachhaltige Weise erfolgreich zu sein.
Als Visionär und globaler Pionier haben wir die Trinkbranche revolutioniert, indem wir Ahornwasser als Premiumlösung eingeführt haben.
Darüber hinaus sind wir stolz darauf, als Erste einen ganzen Wald angelegt zu haben, der sich der Bereitstellung von Ahornwasser höchster Qualität widmet. Indem wir die Natur als unser Labor ausgewählt haben, haben Maple 3-Produkte weltweite Anerkennung gefunden und werden von Menschen auf der ganzen Welt geschätzt!“
Wie schmeckt Maple3? Ausgesprochen weich am Gaumen, es schmeckt leicht nach Karamell, für uns etwas zu süß.
Ob es unbedingt ein Getränk sein muss, das um den halben Erdball transportiert wird, sehen wir nach wie vor kritisch. Wer Nachhaltigkeit lebt, wird gerne darauf verzichten.
