Es sind diese feinen Events, für die wir gerne eine Reise unternehmen. In diesem Fall nach Heidelberg. Auf der Patria, dem nostalgisch schönen Schiff der Heidelberg Suites kocht für einen Abend 3-Sterne-Koch Juan Amador. Das tut er nur selten – an den anderen Tagen erwartet die Gäste mediterranes Essen oder Sonntagsbrunch und das dürfte angesichts der einmaligen Schiffsatmosphäre fast genauso erlebnisreich sein.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Traumwetter, als die rund 50 Passagiere die kleine Gangway zur Patria schreiten, begrüßt vom Kapitän. Aperitif mit Blick aufs Heidelberger Schloss, dazu italienische Musik aus den 60er Jahren. Eine wunderbare Stimmung, ein überaus charmanter Service. Das Schiff legt ab, tuckert entspannt den Neckar hinauf, zieht vorbei am Schloss, den neckar-Auen, lässt eifrige Wassersportler hinter sich …
Doch dann erfordert Kulinarisches die Aufmerksamkeit: das Menü von Juan Amador geht seine Gänge …. Zum Einstieg Gillardeau Austern, begleitet von Kiwi und erfrischender Sauerampfersauce. Das alles bedeckt von einer federleichten Schmandhaube. Süß-sauer, fruchtig, herrlich, da hätten wir auf die Auster glatt verzichten können.
Es folgte Kaisergranat, roh, als Tatar, kombiniert mit Ziegenfrischkäse und Olivenkrokant. Wieder darf der Gaumen auf Entdeckungsreise gehen. Weich und knusprig, meeresfrisch und bodenständig. Die Jakobsmuschel serviert Amador mit Boudin Noir, einer feinen Blutwurst, dazu Weißkraut und grüner Apfel.
Plötzlich schlägt das Wetter um
Die Himmelstore , doch die Crew hatte das Schiff im Nu gut verpackt und so duschte es an die Planen wären wir den Höhepunkt serviert bekamen: Mieral Taube. Eigentlich waren wie anfänglich gar nicht so begeistert, denn Taube gehört nicht zu unseren Lieblingsgerichten, doch dieses Federvieh in Kombination mit Cocos und Mango war eine Sensation! Also liebe Taube, du bist wieder im Spiel.
Das Dessert eine leichte Crema Catalana mit Aromen von Ananas, Vanille und Safran. So leicht, dass uns am Ende des Abends nichts schwer im Magen lag. Und auch das Wetter hatte sich zum Schluss wieder beruhigt.
Foodhunter-Tipp
Kontrastprogramm am nächsten Tag. Das Restaurant “Goldener Hecht”. Geführt von einer Österreicherin, durften wir hier einen sensationellen Tafelspitz genießen, im Kupfertopf mit viel Gemüse serviert und mit Bratkartoffeln, leichtem Apfelkren und Schnittlauchsoße serviert. Für 19,90 Euro eigentlich ein Gericht, das zwei Personen satt macht. Danach ein fluffig leichter Kaiserschmarrn, fast wie eine Kombination aus Kaiserschmarrn und Salzburger Nockerl. 7,80 Euro. Ein Muss, falls Sie mal in heidelberg auf der Suche nach der perfekten Süßspeise sind. – Und wieder so reichlich, dass locker zwei davon naschen können. Goldener Hecht, Steinstraße 2, 69117 Heidelberg. www.goldener-hecht-heidelberg.eu