“Make BBQ great again” können wir nur propagieren, denn sie nerven, in München, in Hamburg und in jeder anderen Großstadt – die Einweggriller. Ihre Hinterlassenschaften vermüllen die Gärten und Flussufer, belasten extrem die Umwelt und mal ehrlich – das verkohlte Stück Fleisch ist auch nur getränkt in viel Soße genießbar. Kluge Köpfe haben Alternativen zum Müll-Grillen entwickelt: A4Grill, Knister Grill, Olivenkernbriketts, Mokan Grillanzünder.
Autor Sabine Ruhland,
Fotos ©A4Grill, Knister, Oliobric, Mokan
Aluminiumschalen, verbogene Blechgitter, verbrannte Erde – das unrühmliche Ende eines Partygrillabends im Englischen Garten. Dutzendfach, hundertfach. Den Anwohnern stinkt’s und die Natur ist hilflos. Alexander Bresk und Hermann Fliegel hatten eine zündende Idee: den A4 Grill. Wer sich auf ihre Spuren begibt wird bald vom neuen Hype begeistert sein: nachhaltig grillen!
Aus DIN A4 wird der A4Grill
Zusammengelegt ist der Grill nicht größer als ein DIN A4 Blatt und nur 7,5 Millimeter hoch und 1,9 kg leicht. Der Grill ist feuerkorbfähig und spülmaschinentauglich und besteht aus hochwertigem Edelstahl.
75 Euro kostet das ästhetische Stück, das sich kinderleicht zusammenbauen lässt und viele Sommernächte Freude beschert. Geliefert wird er in einer handgefertigten, abwaschbaren Tasche. Dazu noch made in Germany statt China.- Was will man mehr?
Knister – der Grill fürs Fahrrad kommt aus München
Caro aus München hatte ebenfalls eine geniale Idee: Sie entwickelte den Knister, einen Grill, den sich easy am Lenkrad eines jeden Fahrrads montieren lässt (die Teile dazu sind im Lieferumfang enthalten), in dem sich Essen und Kohle transportieren lässt und dessen Tragegriffe im Handumdrehen zu Standbeinen werden. Die kleine Version kostet 110 Euro, der auf die doppelte Größe ausziehbare Knister 149 Euro.
Weil die Idee so erfolgreich ist, hat Caro gleich noch eine Premium-Version aus V4AA Edelstahl für Balkon und Boot entwickelt, denn dieser Grill passt über jede Reling und jedes Balkongeländer. 199 €.
Haben viele gar nicht vor Augen:
Holzkohle wird zu oft aus Tropenholz gemacht!
Schätzungen zufolge importiert Deutschland etwa 98% seiner Holzkohle, das entspricht etwa 243.000 Tonnen. Der größte Teil kommt aus Polen (24%, 59.000 Tonnen), Paraguay (18%, 44.000 Tonnen) und Litauen (13%, 31.000 Tonnen). Gerade die Kohle aus den Schwellen- und Entwicklungsländern ist problematisch: Bei der Waldrodung für Plantagen oder Viehzucht entsteht Tropenholz als Nebenprodukt, welches oft illegal geschlagen wurde.
Alternative: Briketts aus Olivenkernen oder Kokosschalen
Schnell angezündet, brennen stundenlang, geruchsfrei, heiß – und wesentlich günstiger als die marketingträchtigen Briketts namhafter Grillhersteller. Preis, Umweltfreundlichkeit und Grilleigenschaften sprechen klar für Briketts aus Kokosschalen.
Ebenso wie für OlioBric Grillbriketts aus einem Familienbetrieb in Griechenland. OlioBrics bestehen aus verkokten Olivenkernen (Biomasse, die bei der Herstellung von Olivenöl anfällt), die mit veganer Stärke und Wasser zugesetzt werden. Kein einziger Baum wird für die Kohle gefällt. Lange Brenndauer, kein Rauch, keine Funken und für jeden Grill geeignet.
Mokan – ökologischer Grillanzünder mit dem Kamineffekt
Chemie, Benzin, Fön – es riecht und schaut nicht immer gut aus, wenn angefeuert wird. Drei Jungs aus Bonn haben sich daher einen kleinen Vulkan aus Wellpappe gebastelt, innen versehen mit einem Docht. Der Turbo-Grillanzünder bringt die Kphle schneller zum Glühen, genauer gesagt in rund 15 Minuten.Durch den Kamineffekt erzeugt der Mokan innerhalb kürzester Zeit eine Temperatur von über 270 °C. In verschiedenen Größen, ab 11,95 € (3x 5er Pack).
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