Eine Woche Fastenwandern lautet Foodhunters Motto. Wie lässt es sich auf dieser “sternegeschwängerten” Sansibaren-Insel fasten? Die ersten Tage hart: Saft am Morgen, Tee so oft und viel man möchte, mittags frisch gepresste Säfte, abends dünne Suppe. 250 kcl pro Tag. Dank “Gruppenzwang” und täglich 3-4 Stunden wandern, ist es überraschend gut zu schaffen.
Autor Sabine Ruhland, Fotos © Foodhunter
Die Häuser des Verzichts liegen am Rande von Westerland und direkt am Wald – perfekt für Verlagshund Snoopy, der mit dabei ist, aber nicht darben muss. Auch das Meer ist kaum 200 Meter entfernt – also ideale Ausgangsbedingungen. Foodhunters Apartment liegt im Dachgeschoss, ist friesisch weiß und mit kleiner Terrasse ausgestattet. Gemütlich. Guter Anfang.
32 Fastenfreunde treffen sich am ersten Abend im Haupthaus bei Ahlers Aktivfasten
Sie sind jeden Alters und kommen aus allen Regionen Deutschlands und der Schweiz. Frauen überwiegen, aber es sind auch Männer dabei. Die Beweggründe fürs Fastenwandern sind ähnlich: Stress und damit verbunden das Stressessen, gesundheitliche Vorsorgemaßnahme, Besinnung auf Körper und Geist, ach ja, und ein paar Kilo abnehmen ist auch nicht schlecht, wenngleich das nicht alle nötig hätten.
Die allgemeine Vorstellung beginnt, Wasser und Tee stehen bereits auf den Tischen und dann zur Krönung wird die Suppe serviert, die uns ab sofort täglich um 18 Uhr erwartet. Geschäftsführerin Britta tut ihr Bestes: stets frische Zutaten, aber kein Salz. Wie war das mit dem Salz in der Suppe… ein Königreich für einige Meersalzflocken, grummeln wir.
Doch Salz ist nicht für die nächsten Tage. Statt dessen, Paprika-, Kümmel-, Chili- und Muskatnuss-Pulver sowie Petersilie. Wir schütten alles hoffnungsfroh in die Suppe, das Salz ersetzt es trotzdem nicht. Morgen fangen wir locker an”, sagt Frank Adlers, der durch den Abend führt. “Eine entspannte 12 km Wanderung.” Die einen freuen sich, die anderen schlucken. Na dann.
Der erste Fastentag beginnt mit Morgengymnastik. 15 Minuten, die den Körper auf Touren bringen. Dieser ersten Anstrengung des Tages folgt ein sensationeller Saft – ein kulinarischer Höhepunkt, das meinen wir ernst. Ob “Wassermelone, Rhabarber, Himbeere”, “Spinat, Gurke, Sellerie, Petersilie, Apfel, Fenchel” oder “Rote Bete, Apfel, Karotte” – stets eine angenehme Überraschung, Das Wasser auf dem Tisch lauwarm, mit Ingwer, Zitronenscheiben oder Orangen. Danach beginnt die Wanderung. 3-4 Stunden täglich. Alternativ: Radfahren, 35-45 km.
Sylt bietet viel Abwechslung: wilde Nordsee, liebliche Heidelandschaft, einsames Wattenmeer. Die Wanderungen zeigen jeden Tag ein neues Gesicht dieser Insel.
Die unvermeidlichen Zipperlein stellen sich ein: Der eine stöhnt am ersten Tag, so wie die Foodhunterin, die einfach alles essen könnte, der andere am zweiten Tag so wie der Foodhunter, der nach der Radtour mal kurzfristig die Nase voll hat oder es gibt Teilnehmer, die über Kreislaufschwächen, Kreuzschmerzen oder Kopfschmerzen klagen. Jeder durchlebt sein Fasten anders und wird dennoch von Tag zu Tag vergnüglicher, schläft besser, ist schließlich voller Energie
So sind wir fast ein wenig wehmütig am letzten Tag
Zu gut tat es, Körper und Geist auf Null runterzufahren, zu entgiften und die innere Ruhe zu finden. Die ganze Insel haben wir entdeckt in den sieben Tagen:
Die täglichen Wanderrouten von 12-16 km Länge führen entlang der stürmischen Nordseeküste oder der stillen Wattseite, reichen von List bis Hörnum, führen durch die Heidelandschaft hinter Keitum, rund ums Rantumer Becken oder bis zum Morsum Kliff.
Sylt, das ist eine Insel, die sich täglich neu erfindet, die alle Wetterprognosen eines Sommers an einem Tag erleben lässt und damit an jedem Tag ein neues Schauspiel offeriert.
Doch nun steht das Ende unserer Fastenwoche bevor: Fastenbrechen mit einem Apfel am siebten Tag. “Langsam essen, am besten in dünne Scheiben schneiden”, werden wir aufgefordert. Danach die große Verabschiedung. Zurück nach Frankfurt, in die Schweiz, nach Nürnberg, nach Kassel, nach Hamburg, nach München. Wir bleiben noch – denn Sylt ganz ohne kulinarische Genüsse, das wollen wir uns dann doch nicht antun.
Noch ein paar gute Mix-Ideen für schmackhafte Smoothie
* Orange, Apfel, Karotte, Öl
* Wassermelone, Himbeere, Rhabarber
* Honigmelone, Ananas, Apfel
* Karotte, Rote Bete, Apfel, Öl
* Orange, Grapefruit, Ananas
* Spinat, Gurke, Apfel, Ingwer
* Galia Melone, Orange Grapefruit
Detox-Wasser
Gurkenscheiben, Ingwer, Zitrone und Minze in eine Karaffe mit stillem Wasser geben und über Nacht ziehen lassen!