In einer seiner Satiren spöttelte der französische Schriftsteller Nicolas Boileau über die Bruderschaft ORDRE DES COTEAUX DE CHAMPAGNE und die „Marquis Friands“, die gefräßigen Markgrafen, die sie zweifellos inspiriert hatten. Dass die Spöttelei ihre Berechtigung hat, zeigt sich heute noch. Foodhunter Dirk Vangerow war nominiert und der Inthronisierung im Berliner Adlon folgte ein Gala-Dinner, bei dem aus dem Vollen geschöpft wurde.
Autor Sabine Ruhland, Fotos ©foodhunter
Wir schaffen es gerade rechtzeitig, eigentlich nicht ganz, die rund 200 geladenen Herrschaften im Ballsaal des Adlon hatten bereits ihren Champagner und erhoben die Gläser. Auf der Bühne die Commandeure des Hohen Rates, eingehüllt in weiße, glänzende Umhänge. Die feierliche Zeremonie wir begleitet von Fanfaren.
Zum Ritter geschlagen mit einem Pomponne
Es folgt der Aufruf aller Namen der Nominierten. Darunter Sommeliers, Hoteliers, Medienleute, F & B Manager, Unternehmer, prominente Champagnerliebhaber. Jeder von ihnen vorgeschlagen von einem Champagnerhaus, Foodhunter Dirk Vangerow vom Hause Cattier, als Bürgen Boris Maskow zur Seite.
Einzeln heißt es nun vor den Hohen Rat treten und sich die eigene Biografie verlesen lassen. Den „Ritterschlag“ vollzieht der Commandeur einem riesigen Pomponne, einem konischen Glas ohne Fuß, dessen Abbild sich auch auf dem Orden wiederfindet.
Der Champagner floss in Strömen – im wahrsten Sinne des Wortes!
Dem offiziellen Akt folgt das Vergnügen. Zunächst ein alles andere als bescheidener Champagner-Aperitif, denn zur Auswahl stehen ein Champagne Alfred Gratien Brut Rosé, ein Billecart-Salmon Brut Blanc de Blanc Grand cru aus der Magnum, ein Cattier Brut Blanc de Noirs, ein De Saint Gall Blanc de Blancs Premier Cru aus der Magnum, Campagne Bollinger Special Cuvée in der Magnum und ein Lanson Noble CuvéeBrut Rosé.
Diesem perlgewaltigen Einstieg folgt das Menü, zubereitet von Hendrik Otto, der uns vor allem mit seinem Dessert von gedörrten Sauerkirschen, Basilikumeis und gesalzener Schokoladencrumble im Gedächtnis bleiben wird und Harald Wohlfahrt, der eine confierte Heilbuttschnitte
Was steckt hinter dem ORDRE DES COTEAUX DE CHAMPAGNE?
Ziel des Ordens ist es die Champagne-Weine , ihre Eigenschaften, Vielfalt, die Art sie zu genießen hervorzuheben, die zu ihrer Berühmtheit und ihrem Image als das renommierteste Symbol von Erfolg und Festlichkeit beitragen. Zu diesem Zweck organisiert die Bruderschaft Verkostungen und Aktivitäten zum Entdecken des Champagneweins. Durch diese verschiedenen Aktivitäten baut der ORDRE DES COTEAUX DE CHAMPAGNE die globale Kommunikationspolitik des berufsübergreifende Dachverbands Comité Interprofessionnel du Vin de Champagne weiter aus.
Der Ursprung der Bruderschaft kann bis zu Beginn der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. Die Gesellschaft setzte sich damals aus jungen Adligen des Hofs von Ludwig XIV zusammen, vereint in einer eleganten und gastronomischen Bruderschaft. In ihren Reihen findet man Namen wie St. Evremont, Mortemart, Ollonne und Brousse, die alle als Feinschmecker und große Weinkenner bekannt waren. Insbesondere schätzten sie die aus den drei berühmten Champagne-Gebieten Aÿ, Avenay und Hautvillers stammenden Weine, was ihnen den Namen „Les Trois Côteaux“ (die drei Weinberge) und später die Bezeichnung „Ordre des Coteaux“ eintrug.
Der Ordre des Coteaux de Champagne umfasst heute fast viertausend Mitglieder auf der ganzen Welt.