von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat

Hamburg Cool Cuisine. Insidertipps vom Isemarkt

Hamburg Cool Cuisine. Insidertipps vom Isemarkt

Moin, Ciao, Bonjour! Bunte Vielfalt auf dem berühmten Isemarkt. Hamburger Klönschnack und internationales Gemurmel. Oliver Zelt, Hamburger und Co-Autor für das foodhunter-Kochbuch HAMBURG COOL CUISINE kennt den Isemarkt wie seine Westentasche und hat die besten Einkaufsempfehlungen zusammengetragen. 

 

Autor Oliver Zelt, Fotos ©foodhunter

 

Mit knapp 900 Metern Standfläche ist der Isemarkt auch der europaweit längste Freiluftmarkt. Im Schutz der Hoheluftbrücke lässt es sich selbst bei Schietwetter trockenen Fußes einkaufen: Ob Regionales aus dem Umland, Olivenöl aus Italien, Delikatessen aus Frankreich, Lavendelsäckchen, Blumen oder frische Fische – kaum etwas, das bei über 200 Händlern nicht zu finden wäre. Wir sagen Ihnen, an welchem Stand Sie auf keinen Fall einfach vorbeigehen sollten.

 

Anna’s Hof

Wasserbüffel sind Diven, grasen am liebsten auf der Weide. Zugefüttert wird, wenn überhaupt, nur hofeigenes Futter, weder Mais noch Hormone. Aus der Milch entsteht auf Anna’s Hof in Ellerbek erlesener Mozzarella, der sogar einen Tick besser ist, als manches italienische Original. Ein Highlight ist die Burrata mit dem flüssigen Kern. Tipp: Wenn gerade geschlachtet wurde, unbedingt Hack, Dry-aged-Steaks, Bratwurst und Rouladen vom Wasserbüffel mitnehmen.

 

Krabbenhandel Friedrichskoog

Eine Freude ist es, dieses Angebot zu sehen: Krabben aus der Nordsee. Gepult in Friedrichskoog oder Büsum, kleine und große Becher voll, auch in Aspik eingelegt. Wer sich einmal selbst versuchen will, um dann schnell zu merken, was für eine Arbeit das Krabbenpulen ist, kauft ganze Tierchen. Heutzutage eine Seltenheit, nicht nur in Hamburg.

Kruses-Hofmilch

Die Älteren stauen. Ja, da steht Plümmermelk, also saure oder dicke Milch. Das war damals, als die Milch noch so fett war, dass sie beim Älterwerden dick wurde. Bei Kruses Milch funktioniert das wieder. Wer es nicht kennt, mit Zucker und Roggenbrotkrümeln ein Hochgenuss. Seit fünf Generationen in Rellingen, haben sie eine eigene Hofmolkerei und bieten diverse Fruchtjoghurts, Kefir, Kuh- und Ziegenmolke, Einkaufstipp: Kruses lustige Ziege, ein Käse mit Agavendicksaft eingepinselt und in Meersalz, Knoblauch, Bärlauch, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Rosenblüten und Kornblumen gewälzt.

 

Die Pastafrauen

Linguine, Fettuccine, Spaghetti, Pappardelle – selbst der größte Hobbykoch kann derartge Pasta zuhause nicht besser machen. Den Teig stellen die Pastafrauen selbst her, mit bestem Hartweizengries und Eiern aus Freilandhaltung. Tipp: hervorragende vegetarische Ravioli und Gnocchi, gerne mit Ziegenfrischkäse und Mozzarella gefüllt. Im Herbst und Winter liegen zudem frische Semmel-, Spinat- oder Pfifferling-Speck Knödel hinter der Glasscheibe.

 

Dinkelmeister

Dinkelvollkornbrot, Amaranthbrot, Saure Mure, ein saftiges Roggenmischbrot mit der doppelten Menge Sauerteig, oder Hafer-Hirse Brot. Auch komplett weizenfreie Brote bieten die Dinkelmeister an, weshalb bei Jannine und Jörg Goldenbaum  diejenigen Schlange stehen, die glutenfreie Backwaren brauchen. Die beiden backen mit dem Urdinkel Franckenkorn, weil in diese Sorte kein Weizen für höhere Erträge reingezüchtet wurde, wie sie sagen. Tipp: Klöben, mit Birkenzucker gesüßt.

 

Obsthof zum Felde

Auslage für Bioäpfel, Kirschen, Pflaumen und Zwetschgen. Im Winter für Bitterorangen. Von der Farm „Ave Maria“ östlich von Sevilla, einer Bio-Plantage, auf der der mineralische Boden der bitteren Orange eine besonderes Süße verleiht. Die auch als Pomeranze bekannte Frucht lohnt sich zum Kandieren wie auch als Füllung und Beilage zum Huhn.

 

Pilze Zuchtpilze Tarik Baltaci

Es müssen nicht immer Champignons und Pfifferlinge sein. Tarik Baltaci bringt die Hamburger auf neue Geschmackswege: mit Rosenseitlingen, Mandelpilzen, Pom Pom Blanc, Herbsttrompeten oder der badeschwammähnlichen Krause Glucke.

 

Malte-Kräuter

Kein Kraut, was es hier nicht gibt. Majoran, Rosmarin, Estragon und weniger Bekanntes wie Borretsch, Kerbel oder Queller, sogar sardische Zitronen. Schon Opa belieferte von seinem Hof aus Kirchwerder (Vierlande) den Hamburger Großmarkt. Der Enkel bietet das breiteste Kräuterangebot der Stadt. Schon fertig gebunden sind sie ein Bouquet garni für Fisch oder Fleisch. Tipp: Bouquet de Bouillon mit Lorbeer und Liebstöckel oder die sieben Kräuter für die Frankfurter Grüne Soße.

 

Forellenzucht Benecke

Von November bis Februar löffelt Hermann Benecke frischen Kaviar von der Lachsforelle oder dem Saibling in die Gläser. Die Kügelchen schmecken zarter und schmelziger als die vom berühmten Störkaviar und sind auch in den anderen Monaten zu bekommen, dann allerdings pasteurisiert. Ebenso fein: Bio-Saiblinge und Bio-Bachforellen, frisch oder geräuchert, in Brunnenwasser herangewachsen.

 

Isemarkt
Isestraße 1-73
20144 Hamburg
Di + Fr 8.30 – 14 Uhr

 

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