„Ich möchte langfristig weg vom zu breiten Angebot”, sagt Katharina Krieger vom Weingut Fleischmann-Krieger in Rhodt, die sich – so schön und charmant sie ist – ausgesprochen selbstbewusst und kompetent präsentiert.
2019 ist sie in den elterlichen Betrieb eingestiegen und hat sich gleich einer einer Herausforderung gestellt: selber versekten. Dabei alleine ist es nicht geblieben.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos © foodhunter
Der Vater gibt ihr die nötige Freiheit – zusammen mit der vollen Verantwortung für ihre Projekte. Die hat sie angenommen und Extravagantes geschaffen – einen Sekt Blanc de Blancs, brut nature aus 100 % Chardonnay.
Es hat mir nicht gefallen, unseren Wein aus der Hand zu geben, damit andere ihn versekten und wir letztlich nicht wissen, welche Dosage zugesetzt wird. Ich wollte es einfach selber probieren – und zwar ganz ohne Dosage,” lacht sie.
Der Sekt – unsere Kostprobe ist von 2019 – lag drei Jahre auf der Hefe. Wie angekündigt: Zero Dosage. Dennoch filigran, mit elegantem Aroma und alles andere als karg, was oftmals Sekten dieser Art zu eigen ist. Rund 2.500 Flaschen des Blanc de Blancs gibt es pro Saison. Nicht viel.
Für den Anfang reicht diese Menge”, lacht sie, „schließlich ist das – für allem für die Pfalz – kein Mainstream-Geschmack. Ich muss mir jene Klientel aufbauen, die diese Art von Qualität schätzt und setze dabei auf Handel und Gastronomie, vor allem auf Sommeliers, die ihren Gästen Überraschendes kredenzen möchten.
Wir sind nicht nur von der sympathischen Winzerin begeistern, sondern auch von ihrer konsequenten Art, ihre Ziele umzusetzen. Ihre Riesling-Range, die sie inzwischen in Eigenregie „aus dem Boden gestampft hat”, umfasst drei differenzierte Ausprägungen: Buntsand, Kalkstein, Schiefer.
Alle Böden sind auf den 40 ha, die das Weingut Fleischmann-Krieger bewirtschaftet, vorhanden und Katharine Krieger wollte gezielt die Charakteristik jedes einzelnen Bodens hervorheben.
Ich liebe es reduziert, mag keine Fruchtbomben, der Boden soll den Charakter und den Geschmack prägen.”
Zu den drei Rieslingen hat sie einen Chardonnay und einen Spätburgunder in ihrem persönlichen Portfolio. Wir kosten den Chardonnay 2020 und 2021. Handlese und Ausbau im Barrique ohne Biologischen Säureabbau. Beide Jahrgänge schmecken nach grüner Frucht, kühl, leicht rauchig, mit knackiger Säure und ohne jene aufdringliche Buttrigkeit wie sie Chardonnays oftmals besitzen.
Ich weiß noch nicht, wohin die Reise geht”, sagt Katharina Krieger.
Wir können nur prophezeien: Die Reise geht auf jeden Fall in Richtung Erfolg. Von der schönen Winzerin werden wir noch viel hören und kosten.
Katharina Krieger Weine
theresienstraße 22
76835 Rhodt/Pfalz
www.katharina-krieger.de