Zweimal pro Woche kommt Gertrude Messner, die berühmteste Kräuterbäuerin Österreichs, für einen Kräuterkochkurs in die Kaiserlodge (Scheffau/Tirol). „Die Natur steckt voller Medikamente!” sagt sie und beweist es uns sogleich.
Autor Angelika Frank,
Foto oben Kaiserlodge, Fotos Angelika Frank
Die temperamentvolle Gesundheitsrevolutionärin, die am liebsten Gesundheitsministerin geworden wäre, führt seit 34 Jahren ihren Bergbauernhof mit dem 1.600 qm großem Kräutergarten. Aus diesem hat sie reiche Beute nach Scheffau gebracht: Beifuß, Brennnessel, Eibisch, Lindenblüten, Malve, Oregano, Ringelblume, Schafgarbe, Thymian, Weinraute, Ysop und Zitronenmelisse.
Unser Kräuterkurs startet mit einem Dinkelbrotteig, angereichert mit Schabziegerklee „Wenn ihr wütend auf Eure Männer seid, empfehle ich dieses Rezept. Da könnt ihr so richtig den Teig kneten und bearbeiten und alle Emotionen abarbeiten. Die beste Therapie! Der Klee gibt dem Brot zudem ein markantes Aroma und wirkt verdauungsanregend.
Rezept Dinkelbrot
- 1 kg Dinkelmehl
- 2 Päckchen Trockenhefe
- 1 l lauwarmes Wasser
- Salz
- Gewürze (Schabziegerklee )
Kräuterdip
- 250 g Quark
- etwas Sahne
- Salz, Pfeffer
- Kräuter (Brennnesel, Spitzwegerich, Schafgrabenblätter, Petersilie usw.)
- Knoblauchzehen
Zubereitung
Mehl, Salz, Hefe, Kräuter verrühren, mit Wasser einen Teig herstellen. Den Teig ca. 30 Minuten gehen lassen, Brötchen formen und bei 200 °C ca. 20-25 min backen.
Anschließend steht ein ‚Gesundheitskuchen‘ auf dem Programm, der nur aus Haferflocken und Apfel zubereitet wird. „Haferflocken enthalten ganz viel Vitamin B und das wirkt beruhigend auf die Nerven und gegen Burnout.“
Erdbeerschnell- Kuchen
Circa zwei Tassen Haferflocken und 4 Äpfel reiben. Beides vermischen und in eine Springform, die mit Fett ausgestrichen ist, geben, bei 180 °C ca. 30 Minuten backen.
Nach dem backen und Auskühlen mit Erdbeeren oder Früchte nach Belieben belegen und zum Schluss einen dicken Klecks frische mit Schlagsahne oben drauf.
Zum Entgiften empfiehlt die bodenständige Tirolerin Beifuß: „Früher banden sich die Frauen zum Sonnwendfeuer Beifußstängel um die Hüften und tanzten damit um die Feuer und entgifteten gleichzeitig ihren Unterleib. Oftmals war der getrocknete Beifuß auch in die Dirndlschößchen eingenäht.“ Heute kann die heilende Kräuterpflanze zum Beispiel über Fußbäder angewandt werden. Tipp für Salatliebhaber: „Gebt Brennnesselblätter mit hinein, denn sie enthalten wertvolle Spurenelemente.“
Rotwein mit Essig und Petersilie: wirkt Wunder bei Herzstress
Bevor wir die selbstgemachten Pizzateigstrudel das Brot und die delikaten Kräuterdips verzehren, verrät uns die kluge Bäuerin noch eines ihrer Lieblingsrezepte gegen ‚Herzstress: „einen Liter Rotwein mit 8 Stängel Petersilie, 2 EL Weinessig und 3 EL Honig fünf Minuten kochen. Fertig ist das Gebräu, das auch noch gut schmeckt.“
Pizzateig
- 500 g Mehl
- Schuss Olivenöl
- Salz
- lauwarmes Wasser
Alles vermengen, zu einem Teig kneten, im Kühlschrank ruhen lassen.
Hefepizzateig:
Gleicher Teig nur ein 1 Päckchen Trockenhefe dazu und 20-25 Minuten gehen lassen. .
Zubereitung:
Den Teig ausrollen, mit Paprika und Zwiebeln die fein geschnitten werden belegen eine Seite, mit Salbei und Salz und Pfeffer bestreuen. Zweite Seite: Zucchini und Zwiebeln und vorher auf den Teig Topfenkräuterdip darauf geben. Einrollen, verflechten und bei 180 °C eine dreiviertel Stunde backen.Dazu passt eine Sahne-Pilz- oder Tomatensoße.