„Die Languste muss leben, bevor sie in den Kochtopf wandert, ihr Hinterteil gekrümmt sein.” Blödsinn, erfahren wir von Profis. Die Languste zehrt in Gefangenschaft vom eigenen Fleisch. Frisch heißt deshalb noch lange nicht „vollfleischig“.
Autor Dirk Vangerow, Foto © foodhunter
So läuft es normalerweise: in den „Hummerregionen” werden in Küstennähe unter Wasser Wellbleche aufgestellt, unter denen sich die Tiere tagsüber sammeln. Taucher entfernen diese Wellbleche und spießen mit Haken alles auf, was sich darunter befindet. Eine für die Tiere schmerzhafte wie rücksichtslose Fangmethode. Man kann Langusten auch in Reusen fangen. Das erlaubt, zu kleine Tiere wieder unversehrt freizulassen.
Die Languste zehrt in Gefangenschaft vom eigenen Fleisch. Frisch heißt deshalb nicht „vollfleischig“
Für nachhaltig agierende Fischer werden die ausgesuchten Langusten sofort an Bord verarbeitet und tiefgefroren. Damit erspart man den Tieren die Qual, lebend quer über den Erdball verschifft zu werden. Zudem zehrt die Languste in Gefangenschaft vom eigenen Fleisch. Es kann also durchaus sein, dass Gourmets eine prächtige lebende Languste kaufen, um zu Hause festzustellen, dass in ihrem Inneren kaum mehr Fleisch ist.
Anspruchsvolle Verbraucher verlangen daher vom Händler tiefgefrorene Langusten statt lebender – dann ändert sich das umgehen mit dieser sensiblen Delikatesse hoffentlich.
FOODHUNTER-TIPP
Zitronenmayonnaise passt perfekt zur Languste
Für 4 Personen
- 1 EL Dijonsenf
- 3 Eigelb
- 3-4 TL frisch gepressten Zitronensaft
- Sonnenblumenöl
- Salz und weißer Pfeffer aus der Mühle
Senf und Eigelb gut miteinander verrühren, dann den Zitronensaft nach und nach zugeben und das Öl langsam einfließen lassen. Alles unter Rühren zu einer cremigen Soße verarbeiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.