Weiße Johannisbeere, Jostabeere, Pineberry, Tamarillo, wilde Heidelbeere, Stachelbeere, Moltebeere … kleine Kügelchen oder pralle Rundungen. Sie verführen unsere Augen, erfreuen unseren Gaumen.
Autor Sabine Ruhland, Foto oben iStock ©mojkan
Rote Stachelbeere (Foto oben)
Die perfekte Alternative zur eher säuerlich grünen Variante. Die roten Stachelbeeren haben ein süßlich-aromatisches Fruchtfleisch und erscheinen von Juli bis August an den Fruchttrieben. Besonders süß wird der Reigen, wenn rote Stachelbeeren mit Erdbeeren, Himbeeren oder Kirschen gemischt werden.
Moltebeeren – teuerste wildwachsende Beere der Welt
Sie wachsen vorwiegend in den Polarregionen Skandinaviens und Nordamerikas, bis jetzt nur wild, was ihren Ertrag gering hält und sie deshalb zur teuersten wildwachsenden Beere der Welt macht. Gepflückt werden sie oft noch unreif und reifen dann in der Sonne nach. Moltebeeren schmecken roh bitter-säuerlich. In Skandinavien werden sie daher zu Süßspeisen oder Gelee verarbeitet, gerne gefroren und mit Zucker gegessen.
Eine Spezialität finnischer Brennereien ist feiner, süßer Likör namens „Lakka“ (übersetzt Moltebeere), der an Wintertagen im heißen „Gögli“ fantastisch schmeckt. Hauptsaison für frische Moltebeeren ist Juli und August. Da sie aber aufgrund der starken Nachfrage in den Herkunftsländern so gut wie nicht exportiert werden, gibt es hierzulande fast nur verarbeitete Produkte oder tiefgefrorene Beeren.
Weiße Johnannisbeeren
Süßer und milder im Geschmack als die roten, weshalb weiße Johannisbeeren früher in den Gärten stärker verbreitet waren. Allerdings hatten sie mehr Kerne und so übernahm die rote Johannisbeere die Vorreiterrolle. Inzwischen gibt es weiße Sorten, die beides vereinen: feine Süße und wenig Kerne. Die weiße Johannisbeere erlebt eine Renaissance. Wie die „Weiße Versailler“. Mittelgroße, hellgelbe Früchte, niedriger Säuregehalt, mild im Geschmack.
Pineberry – Ananas-Erdbeere
Kleiner als ihre süße roten Verwandten und außerdem auffällig weiß mit roten Nüsschen. Schmeckt wie sie heißt, nach Erdbeere und Ananas. Weiße Erdbeersorten sind übrigens seit dem 18. Jahrhundert bekannt, werden jedoch nicht in großem Maßstab angebaut. Die Firma VitalBerry lässt heute Erdbeeren produzieren, die sie unter dem Namen Pineberries vermarktet.
Tamarillo
Die Form einer Pflaume, aufgeschnitten kaum von einer reifen Tomate zu unterscheiden. Vor dem Verzehr sollten die Beerenfrüchte allerdings geschält werden, denn die Schale ist bitter und unangenehm fest. Wirklich schmackhaft, saftig und angenehm bittersüß ist das Innere Gelee mit den essbaren Kernen. Neben der Verwendung als Obst – halbiert, gezuckert und ausgelöffelt – eignet sich Tamarillo als Füllung oder Beilage zu Fleisch, in Brotaufstrichen und Süßspeisen, als Marmelade oder Chutney.
Wilde Heidelbeere
Die Natur-Heidelbeere, so wie sie in der Wildnis vorkommt, ist im Handel nur selten zu bekommen. Unser Rat: zugreifen, wenn sie im Angebot ist. Die Beeren sind wesentlich geschmackvoller und säuerlich-süß. Wie unterscheiden? Die wilden Heidelbeeren sind kleiner als Kulturheidelbeeren und haben rotes Fruchtfleisch statt gelblich-hellem.
Jostabeere
Kreuzung zwischen schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere. Die tiefschwarzen Jostabeeren schmecken einmalig, denn das köstliche Aroma der Stachelbeere harmoniert mit der feinen Säure der schwarzen Johannisbeere. Erntezeit bis Mitte Juli. Manko: die Früchte bleiben bis zur Vollreife fest am Strauch haften, was die Ernte erschwert und einen Erwerbsanbau ausschließt. Die Beere ist also eher etwas für Hobbygärtner.