von foodhunter
Kategorie: Regional & Delikat

Münchner Oktoberfestbier. Sechs Brauereien und ihre Spezialitäten

Münchner Oktoberfestbier. Sechs Brauereien und ihre Spezialitäten

In den Wiesn-Zelten darf ausschließlich Münchner Bier ausgeschenkt werden und jeder Bierkenner weiß: Das Wiesn-Bier schmeckt anders, gehaltvoller, süffiger, selbst die ansonsten nicht-Bier-trinkenden-Frauen mögen es.

 

Es hat um die 6 % Alkohol, also deutlich mehr als die ansonsten üblichen Biere. Nur sechs Brauereien sind es, die sich das Millionengeschäft ums Oktoberfest-Bier teilen. Wir sagen Ihnen, welche. 

 

Autorin Sabine Ruhland,
Fotos ©Foodhunter

 

 

 

Augustiner. Die älteste Brauerei der Stadt München

1328 gegründet im Augustiner-Kloster in der Neuhauser Gasse. Schon damals gab es in dem Kloster auch eine eigene Ausschenke, die sehr beliebt bei den Münchnern war. Im Zuge der Privatisierung zog die Brauerei im 19. Jahrhundert zunächst in die Neuhauser Straße 27 um, wo noch heute die beliebte Augustiner-Gaststätte existiert, später dann in die Landsberger Straße, wo die Brauerei bis heute ihren Sitz hat.  Als einziges der Münchner Biere hat das Augustiner das typische kleinere Flaschenformat mit breiterem Bauch. Auf dem Oktoberfest gibt es das 6-%ige Augustiner-Oktoberfest-Bier im Augustiner Festzelt sowie in der Fischer Vroni. Die Brauerei verwendet die traditionellen Holzfässer (Hirschen, 200 Liter) zur Lagerung.

 

Löwenbräu brüllt es vom Turm herab

Bis ins späte 14. Jahrhundert lässt sich die Geschichte der Löwenbräu-Brauerei in der Löwengrube zurückverfolgen. Im 19. Jahrhundert entwickelt sich der Betrieb unter der Familie Brey zur größten Brauerei Münchens und zieht später in die Nymphenburger Straße um. Hier ist er bis heute und beim Vorbeigehen lässt sich ein Blick auf die großen Kupferkessel werfen. Seit Oktober 2004 gehört die Spaten-Franziskaner-Löwenbräu-Gruppe zu InBev. Auf dem Oktoberfest gibt es Löwenbräubier mit 6,1 % Alkohol im Löwenbräu- und im Schützen-Festzelt.  

 

 

 

Hacker Pschorr

Die Brauerei wurde 1417 bei der heutigen Gaststätte Altes Hackerhaus in der Sendlinger Straße gegründet und entwickelte sich im 18. Jahrhundert unter dem Ehepaar Joseph Pschorr und Maria Theresia Hacker zu Münchens führender Brauerei. Hacker und Pschorr wurde später von den Söhnen getrennt geführt und bestehen erst seit 40 Jahren wieder als gemeinsame Marke.  Seit 2007 wird das Hacker-Pschorr-Bier wieder in den traditionellen Flaschen mit Bügelverschluss verkauft. Auf dem Oktoberfest gibt es das mit 5,8% ‘schwächste’ Bier im Hacker-Zelt und der Bräurosl.

 

Hofbräu

Die Brauerei wurde 1589 gegründet und hatte ihren ursprünglichen Sitz am Platzl im Hofbräuhaus, bis heute eine der touristischen Hauptattraktionen Münchens. Im 19. Jahrhundert wurde die Brauerei verstaatlicht und zog aus Platzmangel in die Innere Wiener Straße um, wo sich noch heute der Hofbräukeller mit einem der schönsten Biergärten Münchens befindet. Seit etwa 30 Jahren befindet sich die Brauerei in München-Riem. Mit 6,3% ist das Hofbräu-Bier das stärkste unter den Wiesn-Bieren und wird nur im Hofbräuzelt ausgeschenkt.

 

 

Paulaner

 

 Seit 1634 im Kloster des Paulanerordens gebraut, ist das Paulaner-Bier das jüngste unter den Münchner Bieren. Zunächst wurde es nur an Festtagen öffentlich ausgeschenkt. Das Rezept des Starkbiers, das sich schnell größter Beliebtheit erfreute, geht auf Bruder Barnabas zurück. Hauptsitz der Brauerei ist heute auf dem Nockherberg, in dessen Gaststätte auch das alljährliche Starkbierfest mit dem berühmten Politiker-Derblecken (Veralbern) unter Leitung eines gewählten Bruder Barnabas stattfindet. Das Oktoberfestbier von Paulaner hat 6% Alkohol und wird im Winzerer Fähndl, Armbrustschützen-Zelt sowie im Käferzelt ausgeschenkt. Paulaner Weißbier gibt es im Nymphenburg Wein- und Sektzelt.

 

 

 

Spaten

Die Spatenbrauerei wurde 1397 gegründet und war die ersten Jahrhunderte in der Neuhauser Gasse angesiedelt. Seit 1807 ist die Brauerei nun im Besitz der Familie Sedlmayer und zog bald in die Marsstraße um, wo sie noch heute ansässig ist. Ebenso im Besitz der Familie Sedlmayer und daher heute mit Spatenbräu verbunden ist die Franziskaner-Brauerei. Seit einigen Jahren gehört auch die Spaten-Franziskaner-Löwenbräu-Gruppe zu InBev. Spaten und Franziskaner Bier (5,9 %) gibt es im Schottenhamel (Anstich), im Hippodrom, in der Ochsenbraterei und der Spatenbräu Festhalle ausgeschenkt.  

 

Wiesnbier, Foto Foodhunter

 

Die Wiesn – nicht nur Bier.

Bei aller Freude am Bier nicht vergessen, dass das Oktoberfest weitaus mehr zu bieten hat, ein Bummel durch die Schaustellerstraße, Kettenkarussell und Riesenrad, der Schichtl, bei dem aufs Schönste geköpft wird. Romantik am frühen Abend, wenn die Lichter erstrahlen, der Liebsten ein Herzerl kaufen, dem Nachwuchs einen Plüschbären schießen. Genießen Sie die Wiesn – nicht nur im Bierzelt. Und jetzt is o’zapft!

 

Oktoberfest, Foto Foodhunter

Oktoberfest, Foto Foodhunter

Oktoberfest, Foto Foodhunter (1)

 

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