„Nach acht Monaten ist in Dubai ein Hotel durch“, sagt unser Freund Satish, der seit 27 Jahren in Dubai lebt und die Gigantomanie des Golfstaates von Anfang an miterlebt hat. Mit ‚durch‘ meint er ‚alt‘, denn über 500 Hotels mit über 100.000 Betten buhlen um die Gunst der Gäste. Kaum waren „Welt“ und „Palmen“ aus dem Meer gestampft, erwartet Sonnenhungrige nun ein neues Inselvergnügen: Caesars Palace Bluewaters Dubai. foodhunter war zum Soft-Opening eingeladen.
Autor Dirk Vangerow
Fotos ©Caesars Palace Bluewaters Dubai
Man liebt es oder man hasst es. Wir kennen Dubai seit Anfang der 90er Jahre, waren zu Beginn fasziniert von der Aufbruchstimmung, von der Schnelligkeit in der Umsetzung, von dem Glanz, dem Gold, den immer neuen Superlativen. Doch ist „das Höchste“, „das Teuerste“, das „weltweit Einmaligste“ erst einmal geschaffen, wird es schwer, sich an diesem Tummelplatz der Superreichen zu etablieren. – Manche tun es nur – wie böse (oder schlaue) Zungen gerne behaupten – um sich einen Standplatz in einer der attraktivsten Steueroasen zu sichern.
Immer neue Superlative:
Das Caesars Palace Bluewaters besitzt das weltweit größte Riesenrad
Die neue Insel, von der Immobilien-Entwicklungs-Gesellschaft Meraaz entwickelt, ist auch ohne Straßenverkehr bequem über den JBR-Walk zu Fuß über eine Designerbrücke zu erreichen, mit Resort, Outlet-Shops und dem weltweit größtem Riesenrad ist, wie alles in Dubai, beeindruckend, wenngleich bei unserem Besuch das Riesenrad noch nicht in Betrieb (ab Frühjahr 2019) ist und die Outlet-Stores nur zu einem Bruchteil bezogen waren. Auf unsere Frage, ob dieses Inselglück auch bald zur Glücksspieloase werden könnte, bekommen wir keine wirkliche Antwort. Man wird sehen.
Was auch immer die Caesars-Hotelkette (den meisten aus Las Vegas bekannt) dazu bewogen hat, in Dubai eine Insel zu besetzen – es ist für die Gäste durchaus eine Bereicherung: Angesichts der ansonsten in Gold getauchten Domizilen tut es dem Europäer gut, ein klassisch-puristisches aber nicht weniger luxuriöses Hotel in Dubai zu beziehen.
Hell’s Kitchen von und mit Gordon Ramsay.
Eines von 16 Restaurants im Caesars Palace Bluewaters.
16 Dependancen alleine in London, dazu vier in Las Vegas, zwei in Atlantic City, eines in Baltimore, dazu Restaurants in Siena, Versailles, Bordeaux, Qatar, Hong Kong, Singapore … Der Name Gordon Ramsay steckt in unzähligen Restaurants. Das macht es internationalen Gästen leicht, eine Marke zu erkennen und einen gewissen Standard zu bekommen, wirkliches Novum in Sachen Kulinarik ist damit nicht geboten.
Zhen Whei, ein pan-asiatisches Cross-over Restaurant mit Küchenchef „Frankie“ Yang-Tao ist da schon eine andere Liga.
Frankie startete seine Kochkarriere im Sofitel Nan Jing nahe Shanghai. Dort lernte er unter anderem das traditionelle Nudelziehen, d.h. frischer Nudelteig wird solange durch die Luft gewirbelt bis man feinste Nudelfäden hat. Faszinieren wie aus ein kleinen Kugel Teig tausende von hauchdünnen Nudeln enstehen. Mit 20 Jahren kam er nach Dubai und lernte in dem japanischen Restaurant Haro.
Bei Caesars entwickelte er ein Konzept das von Textur und Aromen geprägt ist. Dim-Sums und raffinierte Pilzsalate, Bällchen aus faschiertem Huhn mit fruchtig-pikantem Chutney, Wildlachs mit Ingwer-Stroh und Teriyaki.
Seine große Leidenschaft gilt aber der Peking-Ente, für jene die Dry-Age Schränke gerade erst installiert wurden. Eine Delikatesse bei der Brust, Keule und die knusprige Haut mit fein geschnittenem Lauch, dünnen Buchweizencrêpes und Hoi-Sin Sauce in 7 Gängen serviert wird. Sogar aus den Karkassen macht man noch eine köstliche Bouillon mit delikater Einlage wie zarten Ententenraviolis.