Er schmeckt schlichtweg fantastisch, manche sagen er ersetze ein Wiener Schnitzel, aber man wird seiner nicht oft habhaft.
Der Parasol (franz. Sonnenschirm) sieht in der Tat aus wie ein Schirmchen, weshalb er auch Riesenschirmling genannt wird. Und er hat einen nicht ungefährlichen Kollegen, den Pantherpilz.
Autorin Sabine Ruhland,
Foto ©foodhunter
Alle Pilze zu kennen, ist angesichts der weit mehr als 6.000 Arten in Deutschland ein schweres Unterfangen, weshalb sich Pilzsucher in aller Regel auf vier, fünf Sorten beschränken.
Oftmals verraten Giftpilze zwar ihre Gefährlichkeit durch grelle Warnfarben oder absurde Formen, aber auch darauf ist nicht immer Verlass, denn es gibt wunderbare Speisepilze mit außergewöhnlichem Aussehen, etwa den Riesenschirmling, auch Parasol genannt.
Mit seinem braun gesprenkelten Hut schreckt er eher ab, obwohl er ein exzellenter Speisepilz ist.
Der Parasol wächst gerne unter Tannenbäumen, nähe Ameisen-Kolonien und mitten in den Wiesen.
Als Baby ist der Hut des Parasols an seinem Stiel angewachsen, breitet sich dann nach oben aus und hinterlässt einen Ring um den Stiel, der sich – sofern der Pilz gut ist – leicht nach oben oder unten verschieben lässt. Wie bei einem Regenschirm, daher auch der Name.
Falls sich der Ring nicht verschieben lässt, dann Finger weg, denn die Verwechslung mit dem sehr ähnlichen, giftigen Pantherpilz und dem spitzschuppigen Schirmling ist möglich.
REZEPT Parasol pur,
in der Pfanne gebraten
Zutaten
Parasol (am besten mit geschlossenem oder leicht geöffnetem Hut)
1 Stück Butter
Salz, Pfeffer aus der Mühle
ein Schuss Weißwein
gehackte Blattpetersilie
Zubereitung
Parasol trocken abreiben und in Streifen schneiden.
Eventuelle Wurmlöcher großzügig ausschneiden.
Butter in einer Pfanne erhitzen und Parasolstücke hineingeben. Ca. 10 Minuten anbraten.
Weißwein angießen und kurz einkochen lassen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zuletzt die frische Petersilie darüber streuen.

REZEPT Panierter Parasol
(die Alternative zum Wiener Schnitzel)
Zutaten
Parasol, nur den Hut nehmen
verquirlte Eier und etwas Sahne
Mehl, Salz, Pfeffer
Paniermehl
Butter oder Butterschmalz
Zubereitung
Drei tiefe Teller zum Panieren bereitstellen: Mehl (leicht salzen und pfeffern), verquirlte Eier mit Sahne, Paniermehl. Wie beim Schnitzel
Parasol erst in Mehl wenden, dann im Ei und zuletzt im Paniermehl.
Teflonpfanne nicht zu stark erhitzen, dann Butter darin zerlassen.
Den panierten Parasol in Butter ausbacken.
TIPP: Wenn die Pilze sehr trocken sind, erst kurz in etwas Butter andünsten, dann panieren und danach braten.

GUT ZU WISSEN
- Junge Parasolpilze sind kugelig rund und ihre Huthaut samtig, ja manchmal sogar mit leichtem Flaum besetzt.
- Wir er größer und „schirmt sich auf“ zerreißt die braune Huthaut und das Dach sprenkelt sich, die Haut wird glatt.
- Der Stiel des Parasol macht seinem Namen alle Ehre – Exemplare mit Stielen bis zu 40-50 cm Länge wurden bereits entdeckt.
- Unter dem Hut – wie beim Sonnenschirm – ein Ring, der sich um den Stiel windet.
- Der Parasol hat einen netten Bruder, den Safranschirmling, der ihm geschmacklich aber nicht „den Hut“ reichen kann.
- Und er hat einen weniger netten Bruder, den giftigen Pantherpilz. Er hat einen braunen, mit weißen Tupfen besetzten Hut und einen beringten weißen Stiel.
- Der Parasol ist auch Vorbild für das Wahrzeichen der spanischen Stadt Sevilla: „Metropol Parasol“. Das Bauwerk mit organischen Strukturen wurde von einem den deutschen Architekten entworfen.150 Meter lang, 70 Meter breit, 26 Meter hoch – die größte Holzkonstruktion der Welt. Bezeichnet wird die Konstruktion auch als „Las Setas“ (übersetzt: Die Pilze)