Was der Slyrs für den Schliersee, ist die Puni-Destillerie für den Vinschgau: ein neuer Anziehungspunkt für Gourmets. Gleichzeitig sorgt Italiens erste Whisky-Brennerei dafür, dem Getreideanbau im Tal neuen Aufschwung zu geben, denn alle Zutaten kommen aus der Region.
Autor Sabine Ruhland, Foto oben ©puni
Bei unserem Besuch wird geschrubbt, geputzt und auf Hochglanz poliert. Was hier entsteht, ist ein optisches Meisterstück, denn Architekt Werner Tscholl hat den gläsernen Kubus mit einer Ziegelwand umhüllt wie sie an Glurnser Stallungen zu finden ist: dabei werden die Ziegel versetzt angebracht, sodass immer ein quadratisches Loch entsteht. Viele Öffnungen, die ausreichend Tageslicht ins Innere leiten. – Das ist bei der Puni-Destillerie puristisch: Beton, Stahlböden und das Rot der kupfernen Brennblasen, nach Maß angefertigt in Schottland. Ebenso wie die Gärfässer aus einheimischer Lärche, die 10.000 Liter fassen. „Ich bin Sommelier und beschäftige mich seit fünfzehn Jahren auch mit Whisky“, sagt Albrecht Ebensperger, der in der ganzen Familie Unterstützung für sein Projekt findet.
Im Herbst 2012 war Eröffnung der Brennerei für Besichtigungen. Der Genuss steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Wir kosten ein klares Destillat, 60%ig, vor Fassabfüllung, einen ‚Baby-Whisky’ und erkennen daran bereits die hohe Qualität. Gespannt warten wir auf 2015, wenn der erste ‚Italian Single Malt Whisky’ auf den Markt kommt. Bis dahin lagert er gut geschützt in ausgedienten Militärbunkern. Puni Destillerie, Punistraße 10, 39020 Glurns. www.puni.com