Das Austernblatt ist international bekannt unter der Bezeichnung Oysterleaf, Oysterplant oder fachlich als „Mertensia maritima“. Mancherorts heißt dieses Gewächs auch Meeres-Glockenblume, weil die Pflanze zwischen Juni und August schöne blaue Blüten bekommt.
Doch nicht die Blüten sind es, die das Austernblatt unwiderstehlich machen. Es ist der Geschmack der Blätter. Meeresfrischer Austerngeschmack pur.
Autorin Sabine Ruhland,
Fotos © foodhunter
Es ist eine essbare Pflanze mit blaugrünen, manchmal silbrig schimmernden Blättern. Einfach abzupfen und knabbern.
Das Blatt ist leicht knusprig mit einem unglaublichen und intensiven Geschmack von Austern. Also ideal für alle, die Austern einfach nicht runterbekommen oder grundsätzlich vegan leben, aber gerne wüssten, warum Feinschmecker diesen Geschmack so lieben.
In seiner natürlichen Umgebung an der französischen Küste ist das Austernbatt bzw. die Mertensia maritima praktisch verschwunden, weshalb das Oysterleaf begehrter denn je ist.
Bei Menschen mit „grünen Daumen“ gedeiht die Pflanze durchaus im Garten oder in Gewächshäusern. Oysterleaf kann in Töpfen gezogen werden oder in der Erde, mag helle Orte oder Halbschatten und liebt sandige Böden. Die Blätter sind ein kleiner Luxus, abgepackt kann da das einzelne Blättchen schon 30-50 Cent kosten.
Vor allem die Spitzengastronomie krönt ihre Kreationen gerne mit einem Austernblatt, das zu Fisch, Austern und Meerestieren hervorragend passt. Bei Juan Amador ist es Jakobsmuschel und Boudon Noir, darüber eine Woge aus grünem Apfel und als Krönung Austernblatt.