von foodhunter
Kategorie: Restaurants

Zigante. Alles Trüffel, selbst das Dessert

Zigante. Alles Trüffel, selbst das Dessert

Die Einfahrt erinnert an „Dallas“: ein riesiges Schild quer über der Einfallstraße nach Livade signalisiert plakativ, dass wir ins Imperium des Trüffelkönigs Zigante einfahren. Das Restaurant liegt im Ortskern, besitzt einen fast zu aufgeräumten Innenhof, adrett, mit fein eingedeckter Loggia, die an warmen Tagen so golden leuchtet wie die riesige Trüffel im Eingangsportal, gegossen in Bronze, deren Fund Zigante vor Jahren Ruhm und Ehre bescherte. 

Autor Sabine Ruhland

Zigante, Foto Foodhunter (4)
Ziegenfrischkäse mit Trüffel

Die japanische Reisegruppe ist im Aufbruch. Istrien in drei Tagen, da geht alles etwas schneller, auch das Mittagessen. Wir hingegen dürfen genießen – und das tun wir. Zu Beginn ein milder Ziegenfrischkäse mit Trüffel, er wandelt auf „Spuren“ von Roter Bete wird von Chilifäden begleitet. Winzige Lavendelblüten als Dekoration. Dazu hausgemachtes Brot, offeriert in einer kleinen Holzkiste. Ein wunderbarer Einstieg, denn dank Chili bekam der Käse einen Schärfekick, dank der Roten Bete einen erdigen Touch und dank des Trüffels Eleganz. Eine sehr gelungene Kombination.

Zigante, Foto Foodhunter
Es folgt mariniertes Boskarin-Rind. Einmal als Carpaccio mit Trüffel satt …
Zigante, Foto Foodhunter (7)
… und einmal mit wilder Rauke und Parmesanspänen. Feine Fleischqualität – jede Variante perfekt bis zum letzten Halm.

Die hausgemachten Tagliatelle mit schwarzer Trüffel – es wird großzügig und von behandschuhter Hand gehobelt – sind auf den Punkt gegart, keinerlei künstliches Trüffelöl kommt zum Einsatz. Stattdessen, wie es sein sollte, Butter als Geschmacksträger. Einziger Wermutstropfen: die Sommertrüffeln sind weniger geschmackvoll und lassen nur zart ihre eigentliche Stärke erahnen. Tipp: den Oktober als kulinarische Trüffel-Offenbarung in Istrien nutzen. Das Dessert: Vanille-Trüffel-Eis mit kleinem Schoko-Kuchen, dazu eine brodelnde „Geheimsoße“, eine verführerische Pasticcera, mit zarten Aromen von Vanille, Eiern, Kräutern. Süß-salzig und so gut, dass wir in Kindertagen wohl den Teller abgeleckt hätten.

Getrunken wurde zum Essen ein Tomas von Motovun, dem kleinen Ort 5 km entfernt. Ideale Ergänzung zu Trüffeln, allein getrunken eher heftig. Alternativ: zu Käse. Dafür war dieses Mal der Sekt von Misal (der bei Marina eher zu schwer für unsere Gaumen war) ein Blanc de Blanc Extra Brut, der uns wunderbar gefiel.

Zigante, Foto Foodhunter (2)

Zigante, Foto Foodhunter (1)

 

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